Unnötig und ungerecht

Zur Abstimmung über die Bausparinitiative vom 17.06.2012.

Bereits zum zweiten Mal stimmen wir dieses Jahr über eine Bausparinitiative ab. Und genauso wie die erste ist auch diese Initiative des HEV völlig unnötig. Auch wenn der Wunsch nach eigenen vier Wänden gross ist gibt es keinen Grund das Wohneigentum zusätzlich zu unterstützen. Der Erwerb wird mit der 2. und 3. Säule schon genügend gefördert, und der Besitz zudem noch steuerlich begünstigt. Ausserdem ist der Anteil an Wohneigentum in den letzten 20 Jahren in den meisten Kantonen auch ohne Bausparen um 5 bis 10 Prozent gestiegen. Beachtlich ist dabei, dass der Kanton BL, welcher das Bausparen ja schon lange kennt, in dieser Statistik nur im Mittelfeld liegt. Diese Initiative ist zudem äusserst ungerecht, weil die tieferen und mittleren Einkommen die Verlierer sein werden. Diese werden sich nämlich das Bausparen gar nicht leisten können. Die Profiteure wären also wieder mal die hohen Einkommen, weil es ihnen zu weiteren Steuerreduktionen verhilft. Ein Ehepaar zum Beispiel welches in die 3.Säule einzahlt und zusätzlich fürs Bauen anspart könnte bis zu Fr. 43‘000.- vom steuerbaren Einkommen abziehen. Diese Einkommensschicht kann zweifellos Wohneigentum auch ohne Bausparen erwerben. Die Steuerausfälle von 300 Millionen dürfen dann diejenigen bezahlen, die vom Bausparen nicht profitieren. Unbestritten verkompliziert das Bausparen auch das Steuersystem, da unter anderem die Nachbesteuerung nicht gelöst ist. Aus all diesen Gründen ist diese Initiative abzulehnen.

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