Der Markt tickt anders

Zur Abstimmung über die Buchpreisbindung vom 11.03.2012.

Laut Wikipedia ist „Kultur“ alles, was der Mensch selbst gestaltend hervorbringt. Die Befürworter der Buchpreisbindung sprechen vom Buch als Kulturgut, welches geschützt werden muss. Aber was ist mit den anderen Kulturgütern: der Musik, dem Filmschaffen, der Architektur? Das Buch an sich ist ja lediglich ein Träger, das eigentliche Kulturgut ist das Schaffen der Autoren selber. Dieses wird längstens nicht mehr nur als gedrucktes Buch an den Leser getragen. E-Books und Hörbücher haben Einzug gehalten, und genau diese Medien bieten auch jungen, unbekannten Autoren eine Chance sich zu präsentieren. Dasselbe ist in der Musikbranche geschehen. Wo früher ohne Plattenfirma nichts ging, können sich heute Künstler auf Online-Plattformen einer breiten Masse präsentieren, wodurch wir mittlerweile eine in der Schweiz nie dagewesene Musikvielfalt haben. Natürlich mussten viele kleine Plattenläden schliessen. Dies hat aber niemanden dazu bewogen Markteingriffe zu verlangen, ebenso wenig wie beim „Lädelistärbe“, welches hingenommen wird weil wir lieber im Coop und Migros einkaufen. Die Buchpreisbindung ist ein alter Zopf an welchem sich die Buchindustrie wie am letzten Strohhalm festzuhalten versucht. Doch auch hier werden die Konsumenten auf andere Kanäle ausweichen. Einige kleine Buchhandlungen werden deshalb leider schliessen müssen, mit oder ohne Buchpreisbindung, weil es der Markt so will (siehe Beispiel Deutschland). Gewinner wären einzig die Verleger, welche heute schon satte Margen einstreichen. Deshalb NEIN zur Buchpreisbindung, weil sie einer liberalen Marktwirtschaft widerspricht.

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